Seelenfutter

Fünf Wege, wie du Spiritualität alltagstauglich gestaltest

13. Februar 2017
Spiritualität

Der Begriff Spiritualität wird mittlerweile so inflationär benutzt wie das Wörtchen Detox. Es wird reichlich darüber gelesen, diskutiert und nachgedacht. Theorie ist ja ganz nett, aber um Spiritualität im Leben zu integrieren, muss sie auch praktiziert werden. Zwar üben ungeheuer viele Menschen Yoga und meditieren über die Unendlichkeit, doch tragen sie selten ihre Praxis und die Erkenntnis, die sie während der Yoga- oder Meditationspraxis erlernt haben, über ihre Yogamatte hinaus. Wer seine Kinder trotz kurzzeitiger Erleuchtung immer noch täglich entnervt anschreit, durchdreht, wenn es an der Supermarktkasse nicht voran geht oder völlig hysterisch wird, wenn die Geschirrspülmaschine nicht richtig eingeräumt wurde, der wird in diesen fünf Tipps vielleicht einen kleinen Anker finden, um Spiritualität in den Alltag zu integrieren.

Spiritualität fängt im Kleinen an

Großzügigkeit

Das zu praktizieren ist einfacher als du denkst, denn schon einfache Gesten haben eine große Wirkung. Ein nettes Lächeln, eine kleine Berührung, wenn unser Gegenüber traurig erscheint.  Platz machen, wenn die Yogaklasse schon sehr voll ist und jemand nachrücken möchte. Oder die gestresste Mutter mit dem heulenden Kind an der Kasse vorlassen. Yoga Vertretungsstunden annehmen, auch, wenn es gerade ein wenig unbequem ist. Jeder kleine Schritt in Richtung Güte, uff, so ein großes Wort, schult die Aufmerksamkeit. Du wirst wacher für deine Umgebung und bekommst die Möglichkeit,  Achtsamkeit zu üben.

Zuhören

Hast du schon mal einen richtig guten Zuhörer gehabt? Der ohne ständig Ratschläge und Tipps geben zu wollen, dir einfach nur zugehört hat? Es ist ein Geschenk. Leider sind wir so häufig abgelenkt, nur halb bei der Sache. Übe das Zuhören. Sei ganz für dein Gegenüber da. Ich habe vor längerer Zeit einen Artikel über das Zuhören geschrieben. Es ist eine Disziplin, eine wirklich gute spirituelle Übung.

Integration

Auf Yoga Retreats, in Yoga Ausbildungen, auf der Arbeit oder in Familien gibt es immer jemanden, der ausgeschlossen wird oder sich selbst nicht integriert. Auch wenn es beschwerlich erscheint, öffne die Arme und dein Herz und lade diesen Menschen ein, am Geschehen teilzunehmen.

Anerkennung

Sicherlich gibt es Personen, die dich inspirieren. Zeige ihnen deine Anerkennung. Oft wissen die Menschen um uns herum überhaupt nicht, dass sie für uns ein Lichtblick sind. Jemand, der anderen Anerkennung für ihre Arbeit, ihr Dasein oder ihr Handeln schenken kann, zeigt wahre Stärke.

Achte auf Deine Worte

Alles was du sagst aber auch denkst, kreiert eine Schwingung in der Welt. Sei auf der Hut vor Lästereien und Boshaftigkeiten. Sie werden wahrscheinlich nie ganz aus unserem System verschwinden, denn wir sind Menschen, aber je mehr du darauf achtest, nicht schlecht über Dritte zu reden und auch Gedanken dieser Art zu ignorieren, desto klarer, fokussierter und besser wirst du dich fühlen.

Nimm dir doch einen Punkt für die kommende Woche vor und versuche ihn umzusetzen. Ein eleganter Handstand oder stundenlange Meditation im Lotussitz machen uns noch nicht zu besseren Menschen.

#mondayvibes

Madhavi

© Maria Schiffer

Sweater von Asananas Yoga Club

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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