Seelenfutter

7 Tipps für mehr Flexibilität im Geist

10. August 2015
Flexibilität

Herrschaftszeiten: Was für einen Aufwand man betreibt, um den Körper flexibel zu halten. Yoga, Tai Chi, Pilates und was es sonst noch so alles gibt. Die körperliche Flexibilität wird so hoch gehängt wie eine Adelshochzeit.

Aber man darf nicht vergessen: Der Geist, der Gute, der braucht auch Dehnung. Und zwar regelmäßig. Sonst wird er steif wie Brokkoli. Und um die Enttäuschung gleich vorweg zu nehmen: Ein paar popelige Yoga-Stellungen, etwa zweimal die Woche, helfen da nicht unbedingt weiter.

Wenn der Geist ständig angespannt ist, wie eine Gitarrenseite kurz vor dem Reißen, kann keine Energie fließen. Weder im Körper noch im Geist. Das Unterbewusstsein verkrampft sich und ach, von Offenheit brauchen wir hier gar nicht erst zu plaudern. Damit man sein volles Potenzial leben kann, muss man täglich dafür sorgen, dass der Geist auch hin und wieder zur Ruhe kommt.

1. Rhythmus

Unruhe ist Gift für den eigenen Spirit. Aber Rhythmus, das mag der Geist schon recht gern. Da kann er runterkommen, sich ausdehnen, wie ein Baby während der Babymassage.

Regelmäßigkeit bringt Körper und Geist in Einklang. Zum Beispiel feste Essens-, Meditations- oder Schlafenszeiten. Da wir heutzutage nonstop mit Informationen bombadiert werden, alles so grenzenlos ist, brauchen wir noch viel mehr diese Auszeit und Routine. Wobei man bitte nicht Routine mit einem starren Konstrukt vergleichen darf. Die Routine, die ich meine, soll ganz frei sein und einem dienen, dem Alltag mehr Achtsamkeit zu verleihen.

2. Weichheit

Wenn man dazu neigt, sich muskulär zu sehr anzuspannen, sollte man eine Yoga-Art wählen, die nicht zu kraftvoll ist, sondern eine, die den Druck herausnimmt und jeder einzelnen Zelle erlaubt, sich auszudehnen. Vielleicht einfach mal eine Beginner-Klasse aufsuchen, auch wenn man schon so irre lange Yoga macht. Oder Yin Yoga praktizieren. Im Alltag ist es ganz hilfreich, sich immer wieder vorzustellen, wie der innere Körper sich ausdehnt, die Haut weicher und durchlässiger wird – und der blöde Kollege einem getrost den Buckel runterrutschen kann.

3. Meditation

Ich werde es immer wieder predigen: Meditation ist eine Wunderwaffe. Ohne Meditation kann man überhaupt kein vernünftiges Leben führen. Es reicht vollkommen, mit 2-3 Minuten zu beginnen. Den Atem beobachten und die Gedanken vorbeiströmen lassen wie zuckersüße Schäfchenwolken. Ähm, ein Meditations-Kurs ist auch nicht verkehrt!

 4. Fünfe gerade sein lassen

Der Tag ist so verplant wie der von Angela Merkel? Na, dann mal Prost. Wie soll man denn da wahrhaftig produktiv sein? Das Essen wird verschlungen, wenn es überhaupt eins gibt, und der ganze Körper vibriert vom ganzen Stress. Fazit: Der Atem ist flach wie eine Flunder. Und eines ist sicher: Keiner wird es einem danken. Sofort kann man die Hälfte der To-do Liste streichen. Auch wenn es verdammt wehtut. Weniger ist ganz oft mehr, aber das ist ja nichts Neues.

 5. Kein Internet vor dem Schlafengehen

Bevor man ins Land der Träume verschwindet, muss man wirklich abschalten und den Tag abstreifen. Da hilft die Konzentration auf die eigene Bauchatmung Wunder. Dabei legt man die Hände auf den Bauch (ja, wer hätte das jetzt gedacht…)  und lässt ihn während der Einatmung nach oben wachsen, während man bei der Ausatmung den ganzen Körper in die hoffentlich angenehme Matratze sinken lässt. Einfach ein paar Minuten abends dafür einplanen.

Ach ja: Technische Geräte wie Computer und Mobiltelefone haben nichts im Schlafzimmer verloren. Die Ausrede „Aber da ist doch mein Wecker drin“ zieht bei mir nicht. Früher hatten wir doch auch Wecker, so ganz ohne Apps. P.S Ich stelle mein WIFI nachts aus – soll ja nicht so schlecht sein….

6. Kultur

Ein flottes Konzert, eine inspirierende Kunstausstellung, ein zum Denken anregendes Theaterstück: Ein Segen für den Geist. Auf andere Gedanken kommen hilft immer. Und Kultur ist da wahrlich die bessere Lösung, als sich zum sechsten Mal die letzte Staffel Friends reinzuziehen.

7. Raus aus der Stadt

Ein Garant für Entspannung ist ein Waldspaziergang oder Barfußlaufen am Strand. Saubere Luft, imposante Stille und das ganz ohne Anstrengung. Passt!

Ein Geist, der sich ausdehnen kann und darf, ist entspannt, kreativ, liebevoll, gelassen, produktiv und hat hervorragende Gedankengänge.

 #staytrue

Madhavi

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Maria
    8. September 2014 at 13:21

    Da könnt ich ja jetzt wieder heulen vor Glück, dass du wieder mal sehr passend das Richtige Thema gewählt hast. Mir fliegt gerade alles um die Ohren und ich vermute meinen oft starren unflexiblen Geist hinter der Tatsache, dass mich das völlig aus der Mitte reißt. Danke! Lg Maria

  • Madhavi Guemoes
    8. September 2014 at 13:24

    Oh! Erst einmal durchatmen! Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Und Kraft, alles wieder zu ordnen. Madhavi

  • Angelika
    10. September 2014 at 10:28

    Rhythmus und Routine im Alltag finde ich auch sehr hilfreich! Es ist doch irgendwie so, mit einem vertrauten Rhythmus muss ich mich nicht ständig fragen: WAS mache ich als nächstes? Es ist einfach klar, was als nächstes passiert. Dadurch wird Energie frei, damit ich mich mit dem WIE beschäftigen kann!

  • Sabine
    1. Februar 2015 at 13:53

    Hallo,

    Ja, die geliebte Morgenroutine.
    Sie hilft – alles war für mein Gleichgewicht wichtig ist – zu Beginn des Tages zu machen.

    Und danach nehme ich mir gerne 90 Minuten, um wirklich produktiv zu sein.
    Ohne Anrufe, ohne Mails, ohne Facebook.
    Danach habe ich dann schon die wichtigste Aufgabe des Tages erledigt.

    Und kann dem Rest viel entspannter entgegen sehen.

    Weicher und flexibler.

    Danke für den schönen Post,
    Sabine

  • Camilla B.
    13. August 2015 at 14:30

    Schöner Post. Ich liebe es direkt nach dem Aufstehen zu meditieren. Dann ist alles noch friedlich und ruhig. Aber du hast noch einige Punkte genannt die ich dringend mal testen sollte, wie z.B. die Sache mit dem Internet vor dem Schlafen gehen… 😉

    Danke!

    Liebste Grüße
    Camilla

  • Freigeist (@MyFreeMindBlog)
    13. August 2015 at 15:13

    Besonders Punkt 7 finde ich super 🙂

    Mir fällt noch ein: „Once a year, go someplace you’ve never been before.“
    Neue Dinge erleben (=sich Ängsten stellen) und zwar nicht immer im großen Stil einer Reise, sondern ruhig in kleinen Schritten: Eine neue Speise probieren, einen spontanen Ausflug alleine mit dem Zug machen und so weiter. Das weckt den Geist auf, macht flexibel und mental widerstandsfähig.
    Lg, Moni

  • Pure Life by Macao
    16. Oktober 2015 at 10:05

    Super guter Artikel! Heutzutage ist alles hektisch und stressig. Je früher man anfängt sich auch mal zu entspannen, desto besser 😉