Mind

Stress? Eine wunderbare Herausforderung!

16. April 2014

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Heutzutage wird unser Alltag von ständigen Strapazen, Lärm und Unterbrechungen bestimmt. Das Handy klingelt, E-Mails erreichen uns piepsend und der App-Erinnerungs-Ton gleicht dem einer Kaufhausdurchsage. Der Chef macht Druck und die Familie fordert. Puuuh. Der Körper reagiert mit Flecken, das Herz rast. Wir laufen und laufen – das Hamsterrad regiert die Welt. Doch STOPP. Stress muss nicht schlecht für uns sein. Stress muss uns nicht krank oder depressiv machen. Klar – chronischer, unerbittlicher Stress kann uns zermürben und krank machen. Doch von Natur aus ist Stress nicht unbedingt böse. Er gehört zum Leben dazu. Forscher haben herausgefunden, dass es neben dem ungesunden Stress auch „positiven“ Stress gibt. Das Leben fordert uns heraus. Schickt uns Veränderung. Ohne Veränderung wäre das Leben doch fad.

Letzte Woche bekam ich plötzlich eine mir eigentlich nicht zu schaffende Deadline für einen Artikel. Ich fluchte, meine Gedanken kreisten, und ich war stinksauer, dass mir jemand so einen Stress bereitete. Ich atmete. Und atmete. Grummelte. Wollte absagen. Ich änderte meine Gedanken und sah sie vor mir: die Herausforderung. Klar schaffe ich es! Auf in den Kampf. Alles kein Problem. Innerhalb von drei Stunden schickte ich meinen Artikel ab. Ich war sehr froh und dankbar es geschafft zu haben. Stress trieb mich an. Stress rettete mich. Der Artikel war fertig und ich konnte somit das Wochenende arbeitsfrei geniessen. Positiv also.

Negativer Stress ist ungesund.

Wenn wir nicht erkennen, dass wir erschöpft sind. Uns immer wieder antreiben, obwohl wir kurz vorm Umkippen sind. Wenn wir an der Situation nichts ändern können oder wollen. Wenn wir keinen Ausweg sehen. Eine ständige Flut von Stressfaktoren wirkt sich negativ auf unser Gehirn und das Nervensystem aus und birgt wirkliche Gefahr.

Positiver Stress

Ja, wie kann denn dann Stress positiv sein? Unser Körper kann eigentlich sehr gut mit Stress umgehen. Er ist gewappnet gegen akute Belastungen. Nehmen wir mal eine Präsentation. Wir bereiten diese vor. Sind aufgeregt, sind unter Druck. Währenddessen rast unser Herz, die Hände sind feucht. Wir sind für eine übersichtliche Zeit unter Stress. Das ist ok. Danach brauchen wir aber erst einmal wieder ein wenig Erholung. Damit unsere Batterien gut aufladen können. Durch eine Herausforderung, die mit Stress verbunden ist, können wir wachsen und an uns arbeiten. Wie stolz man ist, wenn man ein aufregendes Ereignis, ein grosse Herausforderung hinter sich gebracht hat, nicht?

Die Einstellung macht´s

Wenn wir uns bewusst machen, dass Stress nicht immer unbedingt Terror oder Qual bedeutet, können wir sicherlich ein fröhlicheres Leben führen. Wenn meine Kinder mich stressen, heulen und schreien, besinne ich mich auf meinen Atem und filtere extrem, und lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Das musste ich mir regelrecht antrainieren. Mit einer positiven Einstellung. Etwa so: „Ich bin grad müde und dünnhäutig, aber ich atme und und lasse das Geschrei einfach an mir abprallen.“ Durchlässigkeit hilft ungemein. Entspannende Affirmationen wirken Wunder. Somit fühle ich mich gleich robuster und achte auf mich. Ich versuche mich geistig zu entspannen, egal, wie es mir grad geht und signalisiere meinem Gehirn somit Sicherheit.

Fazit: Stress, Du darfst sein. Wichtig ist nur, dass wir im ganzen Alltags-Trubel nicht vergessen, auch mal abzuschalten, um wieder Kraft zu tanken. Kurz: alles nicht so bierernst nehmen und ATMEN. Yes!

P.S Nervenaufreibende Familienfeste am Ostersonntag? Du bist jetzt schon völlig gestresst? Nimm es als Chance, deinen Verwandten einmal von Herzen zuzuhören. Biete dem Widerstand die Stirn. Sei geduldig. Die beste Herausforderung ist die Familie.

 

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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